Als ich im Mai 1982 als praktischer Tierarzt anfing, kannte man den Begriff Geriatrie zwar,
aber er spielte weder in der Human- noch in der Veterinärmedizin eine größere Rolle.
Das war erst Anfang der 90er Jahre der Fall.
Damals war eine Katze mit 10 Jahren schon recht betagt.
Im Laufe der letzten 15 – 20 Jahre hat sich aber die Lebenserwartung unserer "pelzigen Freunde"
deutlich erhöht.
Mit 10 Jahren ist eine Katze in "den besten Jahren".
Durch die Fortschritte in der Medizin, wie auch in der Veterinärmedizin
sowie in der Ernährungsphysiologie, werden wir alle älter.
Und hier kommt die Geriatrie (Altersheilkunde) ins Spiel:
Mit dem Alter kommt es auch zu einer Veränderung des Stoffwechsels.
Es läuft nicht mehr alles wie geschmiert.
Die Tiere sind nicht mehr so aktiv, werden träge, und im Nu hat sich eine Fettsucht (Adipositas) ausgebildet.
Größere Hunderassen neigen zur Arthrose (besonders Hüfte), bei kleinen Rassen treten häufig
Herz-Kreislauferkrankungen auf.
Die häufigste Alterskrankheit bei Katzen ist die Niereninsuffizienz, u.s.w.
Ab wann also zählt mein vierbeiniger Hausgenosse zum "alten Eisen"?
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass ab dem 7. Lebensjahr das Seniorenalter beginnt.
Ab diesem Alter sollte man sein Tier etwas genauer beobachten und bei Auffälligkeiten
( z.B.Gewichtszunahme, vermehrter Durst, Verdauungsstörungen, Schwierigkeiten beim Aufstehen, Desorientierung etc)
sofort seinen Tierarzt darauf ansprechen.
Dieser wird dann dementsprechende Vorsorgeuntersuchungen durchführen.
Hierzu gehören auf jeden Fall
- intensive klinische Untersuchung (Augen, Ohren, Zähne, Herz, Lunge etc)
- Blutuntersuchung
- Gewicht
- evtl EKG, Ultraschall, Röntgen etc
"Vorbeugen ist besser als Heilen"
